Hochgrat – Panoramaweg zum Rindalphorn

Auf dem Bild sieht man links im Vordergrund eine Wanderin, die gerade den Panoramaweg vom Hochgrat zum Rindalphorn begeht. Sie ist soeben aufgebrochen. Der Weg ist breit und führt in die Brunnenauscharte, die man rechts unten im Bild gerade noch sehen kann. Von dort sieht man den Weg, der über den Grat und Wiesen zum Rindalphorn führt. Der Gipfel ist im Hintergrund rechts von der Bildmitte zu sehen. Rechts davon sieht man am Horizont die Tannheimer Berge, links das flache Alpenvorland im Allgäu. Der Himmel ist blau, es hat Quellwolken, die aber den sonnigen Eindruck kaum trüben.
Panoramaweg – Vom Hochgrat zum Rindalphorn

Über das Dach der Allgäuer Nagelfluhkette

Die Gipfel der Nagelfluhkette zählen zu den schönsten und beliebtesten Zielen in den Allgäuer Alpen. Dazu trägt wohl auch die Hochgratbahn bei. Sie ermöglicht einen raschen Zugang zu den Gipfeln.

Beliebt ist die Überschreitung der gesamten Nagelfluhkette. Von der Bergstation der Hochgratbahn bis zur Bergstation am Mittag müsst ihr mit 7 Std. Gehzeit rechnen. Die Tour ist kein harmloser »Spaziergang«, Trittsicherheit und Schwindelfreiheit sind Voraussetzung.

Manchmal hat man vielleicht nicht die Zeit und Muße für eine komplette Überschreitung der Nagelfluhkette. Aber was zeitlich fast immer geht, ist die Wanderung vom Hochgrat zum Rindalphorn. Ein Panoramaweg erster Güte über das Dach der Nagelfluhkette.

Auf dem Bild geht der Blick vom Rindalphorn über den Gelchenwanger Kopf zum Hochgrat. Am Gelchenwanger Kopf liegt noch ein großes Schneefeld. Im Vordergrund sieht man den letzten Wegabschnitt über den Grat zum Gipfel des Rindalphorns. Links im Hintergrund erkennt man Bregenzerwaldgebirge und Lechquellengebirge. Hinter dem Hochgrat erkennt man noch die Berge in der Ostschweiz mit dem Säntis. Der Himmel ist blau, aber es hat viele Wolken, die viele Schatten werfen.
Dach der Nagelfluhkette – Gelchenwanger Kopf & Hochgrat vom Rindalphorn

Panoramaweg im Allgäu

Auf der Homepage der Hochgratbahn und in manchen Karten wird eine Rundtour über den Hochgrat als Panoramaweg bezeichnet. Sie startet bei der Bergstation, führt über den Hochgrat in die Brunnenauscharte und von dort über Gütlealpe und Obergelchenwangalpe zur Bergstation zurück.

Möglich ist auch eine Tour zum Rindalphorn »by fair means«: Start bei der Talstation der Hochgratbahn, Anstieg über die Brunnenauscharte zum Rindalphorn. Rückweg über die Scharte und hinauf zum Hochgrat und Abstieg zur Talstation. Klingt anstrengend? Ja, das wäre schon eine etwas fordernde Tour. Aber auch eine gute Trainingstour für größere Unternehmungen.

Oder mal ganz anders, von der anderen Seite, auf der vorgeschlagenen Rundtour von Süden?

Der Weg vom Hochgrat zum Rindalphorn ist auch ein Panoramaweg. Auf der Rundtour über die beiden Gipfel hat man stets eine freie Sicht zu den Allgäuer Alpen und ins Flachland. Nur zu Beginn und im Abstieg nach der Gütlealpe hat es Waldpassagen.

Auf dem Bild geht der Blick vom Buralpkopf Richtung Südwesten zum Rindalphorn, dem zweithöchsten Gipfel der Allgäuer Nagelfluhkette. Im Mai liegt auf den Bändern und in den Rinnen noch einiges an Schnee. Das verleiht dem Rindalphorn ein gewisses alpines Aussehen. Links sieht man am Horizont Berge in Vorarlberg und in der Ostschweiz (Churfirsten, Säntis). Rechts sieht man die bereits grünen Berge im westlichen Allgäu und den Pfänder. Der Himmel ist blau, es hat nur am Horizont ganz wenige Schleierwolken. Ein echter Traumtag.
Frühling – Rindalphorn vom Buralpkopf

Rindalphorn

Für viele gilt das Rindalphorn als schönster Gipfel der Nagelfluhkette. Betrachtet man das Bild, ist das nachvollziehbar. Gerade im Frühling, wenn noch der Schnee auf den Bändern der Nagelfluh liegt. Eine Wanderung zu Rindalphorn ist in jedem Fall eine sehr lohnende Tour.

Die hier beschriebene Rundtour ist eine Möglichkeit, den schönen Berg kennenzulernen. Die zweite Anstiegsmöglichkeit führt von Osten, von der Gündlesscharte zum Gipfel.

Wenn ihr das Rindalphorn von Gunzesried machen möchtet: Der Weg von der Gunzesrieder Säge ist weit. Im Aubachtal gibt es bei der Hinteren Aualpe auf der linken Seite einen Parkplatz. Von hier in ca. 2½ Std. zum Gipfel, T2+. Vorsicht im Frühling, wenn noch Schneefelder liegen. Der Anstieg ist dann sehr rutschig!

Die Wanderung von der Scheidwangalpe zum Hochgrat und weiter zum Rindalphorn haben wir im Frühjahr 2020 gemacht. Man durfte wieder reisen, aber nur in Deutschland. Da war das Allgäu die erste Wahl. Ein paar Tage vorher hatte ich Kanzelwand & Fellhorn überschritten und dort kaum jemand getroffen – die Bahnen waren nicht in Betrieb.

Wer die Tour mit Öffis machen möchte, muss hier passen. Nur Gunzesried ist mit Öffis erreichbar. Von Gunzesried noch bis zur Scheidwangalpe wandern, das wäre dann eine weitere sehr große Herausforderung …

Die Wanderung ist bei normalen Verhältnissen problemlos machbar. Nur beim Abstieg in die Brunnenauscharte und auf den letzten Metern zum Rindalphorn baucht es Trittsicherheit.

Von der Scheidwangalpe zum Hochgrat

Von der Scheidwangalpe, 1311 m, führt ein breiter Fahrweg mit mäßiger Steigung um den Leiterberg herum, zuletzt mit einer Gegensteigung zur Obergelchenwangalpe, ca. 1580 m. Der Weg bietet schon sehr bald eine weite Sicht auf die Allgäuer Alpen und das Bregenzerwaldgebirge.

Von den Alphütten steigt der Weg zunächst auf den langen Rücken der vom Hochgrat sanft in südöstlichen Richtung absinkt. Er wendet sich dann sich dann nach Westen und quert teilweise fast eben die breit ausladende Südflanke des Hochgrat. Das folgende Bild illustriert diesen Abschnitt.

Auf dem Bild sieht man rechts eine Wanderin auf dem Weg von der Obergelchenwangalpe zum Hochgrat. Der Weg ist breit und quert in diesem Abschnitt fast eben die Hochgrat-Südflanke. Rechts und links vom Weg hat es mäßig steile Grashalden, auf denen einige Bäume stehen. Links erkennt man im Hintergrund noch das Bregenzerwaldgebirge und am Horizont die Ostschweizer Berge mit dem Säntis. Der Himmel ist blau und nur im Hintergrund hat es wenige Quellwolken.
Bequem – Wanderweg am Hochgrat

Der Weg trifft dann den Anstieg von der Bahn. Hier rechts abzweigen und in einem Bogen über den Wiesenhang hinauf zum großen Gipfelkreuz am Hochgrat, 1834 m.

Am Gipfel ist meist viel los. Logisch, die Bergstation der Hochgratbahn ist nicht allzu weit weg. In der breiten Südflanke findet sich abseits des Gipfels sicher ein ruhigeres Plätzchen – versprochen, ich habe es schon mehrfach ausprobiert.

Panorama vom Hochgrat

Aufgrund seiner Stellung und Lage, bietet der Hochgrat ein sehr weites Panorama. Im Südwesten viele Schweizer Gipfel. Besonders markant der Säntis, der sich direkt über dem Alpenvorland aufbaut. Weiter links die Churfirsten, darüber erhebt sich der Glärnisch. Weiter links sehr ihr viele weitere Gipfel der Glarner Alpen, mit Tödi, Vorab, Sardona-Massiv und Ringelspitz.

Auf dem Bild geht der Blick vom Hochgrat Richtung Süden zu den Gipfeln der Allgäuer Alpen. Dahinter erkennt man in der Ferne am Horizont noch viele weitere bedeutende Gipfel wie den Hohen Riffler, die Valluga, Braunarlspitze, Rote Wand, Drei Türme, Zimba und Schesaplana. Auf den Nordseiten der Berge liegt noch einiges an Schnee. Der Himmel ist praktisch wolkenlos und es ist sehr klar. Ein echter Traumtag im Frühsommer!
Fernsicht – Panorama vom Hochgrat

Über den Gipfeln des Bregenzerwaldgebirges schauen die Rätikon-Berge mit ihrer Königin, der Schesaplana hervor. Weiter links markiert das Lechquellengebirge den Horizont. Im südöstlichen Halbrund sind die Gipfel der Allgäuer Alpen aufgestellt, mit dem mächtigen Hauptkamm zwischen Biberkopf und Hochvogel. Im Osten grüßen Vilsalpberge und Tannheimer Berge. Besonders schön ist auch der Blick hinüber zum Rindalphorn und auf den weiteren Gratverlauf der Nagelfluhkette, die schließlich ins Illertal absinkt. Dahinter erhebt sich der Grünten.

Richtung Norden geht der Blick über den Prodelkamm weit hinaus ins schwäbische Flachland und zur Schwäbischen Alb. Im Westen sieht man hinter dem Pfänder den Bodensee, wenn er sich nicht gerade unter einer Nebeldecke versteckt. Bei klarem Wetter ist sogar der Riesenbuckel des Feldbergs im Schwarzwald sichtbar.

Der Hochgrat ist von Süden eine schöne, gleichzeitig aber auch sehr lange Schneeschuhtour. Im Beitrag Hochgrat im Winter erfahrt ihr die Details.

Auf dem Bild geht der Blick von knapp östlich oberhalb der Brunnenauscharte zurück zum Hochgrat. Man erkennt den Weg, der über den Grat zum Gipfel führt und einige Wanderer, die ihn gerade begehen. Auf der rechten Seite, nach Norden, fällt der Berg in steilen Felswänden ab. Im Mai hat es in den Mulden noch Schneefelder. Der Himmel ist blau und es hat einige Schönwetterwolken.
Rückblick – Hochgrat von der Brunnenauscharte

Vom Hochgrat zum Rindalphorn

Der Weg über den Grat zum Rindalphorn ist vom Hochgrat fast in seiner kompletten Länge einzusehen. Er führt stets in Gratnähe entlang. Nach dem ersten eher flachen Abschnitt wird das Gelände etwas steiler, mit kleineren Stufen. Hier ist Trittsicherheit angezeigt. Anschließend wieder sehr leicht hinab in die Brunnenauscharte, 1626 m.

Auf dem Bild geht der Blick vom Gelchenwanger Kopf hinüber zum Rindalphorn. Der Gipfelkopf liegt in der Sonne, der Grat mit dem rechts erkennbaren Anstieg, liegt im Schatten. Im Hintergrund sieht man links am Horizont die Tannheimer Berge, links das flache Alpenvorland im Allgäu. Der Himmel ist blau, es hat viele Schönwetterwolken, die an vielen Orten Schatten werfen.
Ziel in Sicht – Rindalphorn vom Gelchenwanger Kopf

Auf der anderen Seite der Scharte geht’s einfach über den Wiesenrücken zum Gelchenwanger Kopf, 1810 m. Der Westgipfel des Rindalphorns ist im Winter ein sehr beliebtes Ziel für Schneeschuhwanderer und Skitourengänger. Von hier oben habt ihr einen schönen Rückblick zum Hochgrat und auf den weiteren Wegverlauf zum Rindalphorn.

Dazu wieder kurz hinab in einen kleinen Sattel. Von dort einen Hang und mit einer Querung in den letzten Sattel vor dem Gipfel. Vorsicht, wenn hier Schnee liegt!

Auf dem Bild sieht man eine Wanderin, die sich gerade in der Querung in den kleinen Sattel unterhalb des Rindalphorns befindet. Im Hintergrund sieht man den letzten, etwas ausgesetzten Abschnitt, der zum Gipfelkreuz führt. Es ist ebenfalls sichtbar, etwas weiter links. Der Himmel ist blau, aber es hat dichte Wolken, die die Sonne zum Teil abdecken.
Querung – Kurz unter dem Rindalphorn

Zuletzt etwas ausgesetzt über schrofige Stufen zum Rindalphorn, 1821 m. Der Gipfel bietet längst nicht so viel Platz wie der Hochgrat. Vorsicht mit Kindern, denn die Nordseite bricht überaus steil ab! Die Rundsicht ist der vom Hochgrat natürlich sehr ähnlich.

Vom Rindalphorn zur Scheidwangalpe

Vom Rindalphorn wieder zurück über den Gelchenwanger Kopf bis in die Brunnenauscharte. Hier links hinab zur Gütlealpe, 1568 m. Bereits vor den Hütten beginnt der Fahrweg zur Untergelchenwangalpe, 1414 m, die aber vom Weg nicht berührt wird. Der letzte Abschnitt über den Fahrweg leitet durch eine sehr schöne Tobellandschaft zur Scheidwangalpe hinab.

Ausgangs- und Endpunkt
Wanderparkplatz Scheidwangalpe, Scheidwangalpe, 1311 m, Endpunkt der Mautstraße mit Parkplatz. Erreichbar von Blaichach im Illertal über Gunzesried. Kein ÖV!

Zeiten & Höhenmeter
Scheidwangalpe – Hochgrat 1¾ Std.
Hochgrat – Rindalphorn 1¼ Std.
Rindalphorn – Scheidwangalpe 1¼ Std.
750 Hm, inkl. kurzer Gegenanstiege (geschätzt)

Anforderungen & Jahreszeit
T2+, Trittsicherheit im Abstieg zur Brunnenauscharte und am Gipfelaufbau des Rindalphorns
Ende Mai bis zur Wintersperre der Mautstraße

Alpenvereinskarte: BY1 Allgäuer Voralpen West, 1:25 000. Die weitaus beste und schönste Karte der Nagelfluhkette! Basiert auf der Karte des Bayerischen Landesvermessungsamtes.

Bayerisches Landesvermessungsamt: UK50-47 Allgäuer Alpen, 1:50 000. Ebenfalls eine sehr schöne und exakte Karte, aber kleinerer Maßstab.

Kompass: 02 Oberstaufen, Immenstadt im Allgäu,1:25 000. Weniger schön, dafür gut lesbar, wasser- und reißfest.

Seibert, Dieter: Alpenvereinsführer Allgäuer und Ammergauer Alpen, Bergverlag Rother, München, 18. Auflage 2013. Der Klassiker vom vielleicht besten Gebietskenner. Beschreibt alle Gipfel beider Gebirgsgruppen, oft in Form von Rundtouren. Eine echte Fundgrube, topp! Nur noch antiquarisch erhältlich, evtl. bei Alpen-Antiquariat Ingrid Koch oder digital (gescannte Bibliotheksausgaben).

Hochgrat und Rindalphorn sind auch in verschiedenen Wanderführern beschrieben. Die Asuwahl überlasse ich euch.

Unterwegs gibt es keine Einkehrmöglichkeiten!

Bergrestaurant der Hochgratbahn (nur Einkehr, keine Unterkunft)

ÖV

Zur Scheidwangalpe verkehren keine öffentlichen Verkehrsmittel!

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